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VITE TALIN Barolo

Mit dem Wein Vite Talin wird der einzigartige Ausdruck einer Naturform bewahrt und geschützt. Luciano ist ein neugieriger Mensch, immer offen für Überraschungen und Wunder. Tiefe Verbundenheit mit dem Boden paart sich bei ihm mit Bescheidenheit und Geduld. Luciano strebt auf der einen Seite danach, das von der Natur Geschaffene zu beobachten und zu bewahren, auf der anderen Seite ist er sowohl neugierig wie auch experimentierfreudig. So erkannte er den Wert der Naturgaben und widmete sich leidenschaftlich ihrer Kultivierung.

 

Der Respekt vor der Natur.   

Zwei Männer treffen sich.

Die Bescheidenheit eines Weinbauern.     

Das Geheimnis der Rebe.

 

 

 

 
 
  • Barolo DOCG
  • Nebbiolo 100%
  • Komplettes Entrappen der Trauebn
  • Warme Mazeration vor der Gärung unter Ausschluss von Sauerstoff
  • Gärung mit Naturhefen
  • Gärung im vertikalen Holzbottich, Fassungsvermögen 50 hl
  • 20 – 35 Tage Vollmazeration, je nach Jahrgang eventuell mit untergetauchtem Tresterhut
  • Nach der Mazeration wird der Wein von der Schale gezogen. Der Wein verbleibt für eine Woche im Stahltank, damit sich das Geläger absetzt
  • Im Anschluss wird der Wein für die malolaktische Gärung in Tonneaux (500L) aus französischer Eiche gefüllt. Die folgenden zwei Jahre Reifung im Tonneau
  • Über 50% der Tonneaux sind neu, um so die markante Tannin-Struktur auszugleichen
  • Im Anschluss reift der Wein ein weiteres Jahr in großen Holzfässern aus französischer Eiche
  • Die Flaschenabfüllung findet nach dreijähriger Reifung im Holz statt
  • Der Wein reift drei weitere Jahre auf der Flasche
  • Barolo Vite Talin wird 6 Jahre nach der Lese freigegeben

DIE GESCHICHTE

Verwunderung und Staunen

1987 fährt Luciano von einem mit alten, knotigen Nebbiolo-Reben bepflanzten Weinberg gegenüber dem Schloss Barolo seinen ersten Ertrag ein. Die Geschichte dieser Lage reicht weit zurück: Der alte Besitzer, ein gewisser Natale, der von allen Talin gerufen wird, verpachtet nach vielen Jahren leidenschaftlicher Arbeit den Weinberg an Luciano. Es ist ein Akt des Vertrauens gegenüber einem neugierigen jungen Mann, der es verdient, in seine Fußstapfen zu treten. Unermüdlich auf der Suche nach Qualität im Weinberg, bemerkt Luciano verwundert innerhalb der Reihen einen andersartigen Nebbiolo-Rebstock. Der Stock trägt auf den Trieben schütter angeordnete, unregelmäßige Trauben mit dunkelblauen, stark bereiften Beeren, die deutlich kleiner als üblich sind. Luciano scheut sich nicht vor der Andersartigkeit. Dieser Rebstock besitzt einzigartige Eigenschaften, die auf eine ausgezeichnete Qualität hinweisen: eine verhaltene Vegetation und eine im Vergleich zu den anderen Nebbiolo-Reben schwächere Wuchskraft. Die Blätter sind gezackt und dick, die Traubenmenge gering und die Beeren sind verhältnismäßig klein. Diese Eigenschaften bleiben im Verlauf der Saison konstant. Luciano markiert die Pflanze, um sie weiterhin zu beobachten.

Es gilt, die Identität zu schützen.

Das Neue kommt unerwartet und stellt oft eine überraschende Chance dar. Im Gegensatz zur allgemeinen Tendenz der damaligen Zeit, als Nivellierung im Anbau die Arbeit in der Landwirtschaft vereinfachen sollte, vernichtet Luciano die Pflanze nicht, sondern entscheidet sich 1988, sie intensiver zu studieren. Morphologisch gesehen scheint es sich um Nebbiolo zu handeln. Schon ab dem ersten Austrieb präsentiert sich die Rebe allerdings mit einer verstreuten Vegetation, einem unregelmäßigen Wuchs und auffällig kleinen Trauben und Blättern. Die Eigenschaften und die Einzigartigkeit dieser Pflanze werfen viele Fragen auf. Luciano leitet eine Versuchsphase ein. Er erntet die wenigen Trauben und anhand der Mikro-Vinifikation begreift er deren ganzes Potential: viel Extrakt und eine exzellente Säure-Balance ermuntern ihn zum Weiterzumachen. Zusätzlich beginnt eine Zusammenarbeit mit dem Consiglio Nazionale delle Ricerche, dem Nationalen Rat für Forschung. Dr. Anna Schneider, Forscherin am Centro per il Miglioramento Gentico della Vite, dem Zentrum für die genetische Verbesserung der Rebe, bestätigt, dass der Rebstock morphologisch gesehen zur Kultivar Nebbiolo gehört und attestiert die Präsenz einiger Virosen, wie sie auch in der Untergruppe Michet relativ häufig auftreten. Da die Forschung noch nicht entsprechend weit fortgeschritten war, konnte damals an der Pflanze noch keine präzisere DNS-Analyse vorgenommen werden. Was anders ist, stellt nicht unbedingt einen Mangel dar, der eine Korrektur erfordert. Luciano glaubt an das Potential dieser Pflanze und entscheidet, sie zu vermehren, um kohärente, wiederholbare und somit wissenschaftlich signifikante Ergebnisse zu erzielen. Luciano nimmt die mittlerweile nicht mehr gebräuchliche Praxis der Veredlung im freien Feld wieder auf und beginnt, zwei kleine, isolierte Parzellen mit mehreren hundert Jungreben zu bestocken. Die begrenzten Ausmaße spiegeln den typisch piemontesischen Willen wider, einen Schritt nach dem anderen zu machen, mit Respekt gegenüber dem, was im Laufe der Zeit entstanden ist. Jeder einzelne Trieb stammt von der einen Rebe ab, die zum Forschungsobjekt geworden war. Es reichen drei, vier Jahre, um zu bestätigen, dass sich alle Jungpflanzen genauso wie die Mutterpflanze verhalten.

Die Verfeinerung von An- und Ausbau

Ab 1991 ergeben sich Jahr für Jahr durch die Pflege und den Einsatz zunächst im Weinberg und dann im Weinkeller Weine mit einem konstanten Charakter, die eine überdurchschnittlich gute Struktur aufweisen. Während die Reben im Weinberg älter und ergiebiger werden und im Weinkeller die Testversuche für den idealen Ausbau voranschreiten, um den natürlichen Ausdruck dieser Trauben optimal zu unterstützen, entwickeln die Forscher immer präzisere DNS-Analysen.

 

Die erhoffte Bestätigung

Mit der Entwicklung der Genforschung wird es endlich möglich, auch für die Reben zuverlässige DNS-Analysen durchzuführen. 2017 dann die Sicherheit: es handelt sich bei der Rebe tatsächlich um Nebbiolo mit einem sehr hohen Qualitätsniveau. Genau das, woran Luciano von Anfang an geglaubt hatte. Luciano hatte den Werdegang dieser besonderen Pflanze und somit des zukünftigen Barolo stets ganz klar vor Augen. Der Jahrgang 2013 wird nach drei Jahren Holzausbau – zuerst Tonneau, dann großes Fass – abgefüllt und weitere drei Jahre auf der Flasche gereift.

Vite Talin, ein Barolo entsteht

2019 kommt nach über 25 Jahren Experimentieren, vielen Versuchen und wissenschaftlichen Auswertungen mit dem Jahrgang 2013 die erste Flasche des Barolo Vite Talin auf den Markt. Ein Wein, der exakt Lucianos Vorstellungen entspricht, so wie er sie seit der Entdeckung der ersten Rebe gehabt hatte. „Vite“, zu Deutsch „Rebe“, um diesen besonderen Weinstock zu ehren. „Talin“ ist der Name des früheren Besitzers des Weingartens, derselbe Talin eben, der schon damals an Lucianos Fähigkeiten, Geduld und Bescheidenheit glaubte.Der Wein wird in offenen Holzbottichen vinifiziert, reift dann zwei Jahre in Tonneaux aus französischer Eiche und 12 Monate im großen Holzfuder sowie 3 weitere Jahre in der Flasche. Vite Talin ist ein wertvoller, üppiger Wein, der sich hervorragend zur langen Alterung eignet. Die Farbe ist ein intensives und reines Granatrot, sein breit gefächerter Duft zeigt noch überwiegend fruchtige und florale Aromen mit zarten Gewürznoten. Die beeindruckende Struktur und die Kraft der Tannine zeugen von der Langlebigkeit des Weins. Schon das Etikett weist auf den besonderen Charakter und die Einzigartigkeit von Vite Talin hin: in diesem Barolo kommt eindeutig weniger das Gebiet als vielmehr die Traube selbst zum Ausdruck.

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